Lehrbücher für Ukulele

Lehrbücher für Ukulele

​​​Schusterbauer, Daniel 
Let’s Play Ukulele 
Von den Lehrbüchern, die ich kenne, ist dieses eindeutig das Beste. Angelegt als Mischung von Lehr- und Songbook mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Gute Liedauswahl, ansprechend und übersichtlich gestaltet, Ringheftung. Dazu eine DVD mit den Basics und zwei CD’s mit den Liedern. Stimme ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und über Fehler (z.B. in Love Me Do) bin ich zwar gestolpert, es geht wohl nicht ohne. Zur völligen Zufriedenheit würde ich mir noch die Melodienoten wünschen. Doch das ist letztlich Genörgel auf wirklich hohem Niveau.

Kleinmaier, Richard
Schule für Ukulele
Lehrbuch mit traditionellen und modernen Songs. Ähnlich konzipiert wie Schmidbauer, allerdings weniger ansprechend und umfangreich, sowie mit leider oft in Lehrbüchern anzutreffenden plötzlichen, großen Niveausprüngen.

Iso Herquist
Ukulele Fitness
In Frankfurt lebt und arbeitet mit Ian Händschke alias Iso Herquist einer der raren Top-Ukulelisten hierzulande. Sein Buch beinhaltet keine Songbeispiele, doch neben einer Basiseinführung jede Menge Infos und Übungen aus den Bereichen Akkordfolgen, Tonleitern, Schlagmustern und Zupfen, explizit konzipiert als Trainingsbuch. Kein Einstiegsbuch für Beginner ohne Lehrerbegleitung, alle anderen finden hier – ansprechend und humorvoll aufbereitet – exzellentes Material für viele Übungsstunden.

Andreas David
Das Ukulelenbuch 1 und 2
Noch ein Buch von einem Berliner Top-Ukulelespieler. Sehr gute Einführung mit Tipps und Aspekten, die man so nicht oft findet. Teil 2 behandelt dann u.a. interessante Spieltechniken. Einzig der inhaltliche Umfang trübt die Freude etwas, es sind leider zwei recht dünne Büchlein.

Wood, Alistair
Ukulele für Dummies
Eher Lehr- als Songbook. Sind zwar einige Liedbeispiele drin, allerdings fragmentarisch und eher unbekannter Art, wahrscheinlich aus lizenzrechtlichen Gründen. Ansonsten in der für die Dummies-Reihe üblichen flapsigen Art verfasst, kleinformatig und mit etwas lieblosem Layout. Allerdings: jede Menge Infos zu allen möglichen Themen und Stilen, leider ein wenig wirr dargeboten. Ganz ok, aber als Lehrbuch nicht erste Wahl, vielleicht eher was zum querüben und –lesen für SpielerInnen, die die Anfangsgründe des Ukulelens hinter sich haben.

McQueen, Brett
Übungsbuch Ukulele für Dummies
Auch hier Infos, Techniken, Übungen en masse. Aber auch hier….s.o.

Johnson, Chad
Ukulele For Kids (engl.)
Knappe, elementare Einführungm auch in das Spiel nach Noten. Eigentlich für Kinder, aber auch durchaus für Erwachsene interessant. Didaktisch sehr gut aufgebaut. Attraktive Liedbeispiele, oft nicht in Originaltonart und meist unvollständig, da auf die gut spielbaren Teile reduziert.

Songbücher für Ukulele

Songbücher für Ukulele

Beloff, Liz und Jim 
The Daily Ukulele (2 Bände, engl.) 
Reines Songbook mit je 365 Songs – Akkorde mit Akkorddiagrammen, Text, Melodie. Klasse Liedauswahl von Traditionals über Swing bis Pop, u.a. viele alte Beatles-Sachen. Ukuleletauglich arrangiert, Melodie geht oft bis zum G runter, dann ist sie nur mit einer LowG-Saite spielbar. Ist aber für die Akkordbegleitung unerheblich. Gutes Layout, großformatig, kein umblättern innerhalb eines Liedes, Ringheftung. In Englisch, aber da zu 99% Songbook, ist das eigentlich egal.

Bernhard Bitzel, Andreas Lutz
Das Ding, Kultliederbuch, Band 1-4, (Ausgabe mit Noten)
Songbook-Klassiker, meist von Gitarristen genutzt, also nicht speziell für Ukulele konzipiert. Macht aber eigentlich nichts, Melodie ist Melodie und Akkord ist Akkord. Machmal ist es eben nur nicht ukulelefreundlich tansponiert und melodiemäßig an den Tonumfang angepaßt. Dafür hat man mit den vier Bänden fast 2.000 Songs. Wenn man nicht gerade was arg Spezielles sucht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man es hier auch findet.

140 deutsche Schlager der 20-40 er Jahre
140 deutsche Schlager der 40-60 er Jahre
140 deutsche Schlager der 70-80 er Jahre
Einzigartige Sammlung und Fundgrube für Fans dieses Genres. Auch hier mit Meldodie, Text und Akkorde (über jeder Strophe!)

Ansonsten sind natürlich alle Songbooks geeignet, sofern sie Text, Akkorde und möglichst auch die Melodiestimme beinhalten. Qualität, Aufmachung und Exaktheit variieren naturgemäß recht stark, dafür ist die Auswahl gigantisch.

Manchmal gibt es dabei auch Vorschläge für Gitarrenschlagmuster, meist funktioniert das für Ukulele ebenso.

Sucht man nach einem einzelnen Song, kann der Onlinenotenkauf eine gute Option sein. Kosten je nach Detaillierung 3-4 €. Es gibt etliche Anbieter, ich persönlich nutze https://www.sheetmusicdirect.com. Geht es nicht um Exoten, wird man hier immer fündig, oft auch in Versionen für Ukulele. Lediglich bei Deutschsprachigem herrscht komplette Ebbe.

Flageoletttöne

Flageoletttöne

Der Klang von Flageoletttönen wird oft als schwebend und glöckchenartig beschrieben.

Es gibt Techniken für die Greif- und die Zupfhand, an dieser Stelle geht es ausschließlich um einen ersten Einstieg in die Greifhandtechnik.

Sie werden erzeugt, in dem ein Finger der Greifhand leicht über bestimmten Bundstäbchen auf die Saite gelegt (die Saite wird nicht nach unten gedrückt!) und nach anzupfen der Saite mit der rechten Hand abgehoben wird.

Am einfachsten ist dies über dem 12. Bundstäbchen. Hierdurch wird die Saitenlänge halbiert, die beiden Hälften schwingen jeweils in doppelter Geschwindigkeit und es ensteht ein um eine Oktave höherer Ton.

Das richtige Berühren der Saite und das Timing sind etwas knifflig und erfordern ein wenig Beschäftigung. Wirklich schwierig ist es aber nicht.

 

Falls sich der gewünschte Ton partout nicht einstellen mag, bitte dies checken

  • liegt der Finger direkt über dem Bundstäbchen?
  • ist der Fingerdruck der Greifhand zu fest?
  • klingt der Ton gedämpft, liegt meist der Fingerzu lange auf der Saite
  • klingt der Ton offen, wird der Finger zu schnell von der Saite abgehoben
  • das Abheben des Fingers nach dem Saitenanschlag kann minimal sein. Bei zu heftigem wegbewegen wird oft unbewusst die Saite vorher gedämpft. Auch hier gilt: immer so nah wie möglich am Griffbrett bleiben und die Bewegung klein halten.

Physikalisch sind Flageoletts Obertöne, die durch die Teilschwingungen einer Saite entstehen. Nach dem Zupfen einer Saite klingt sie in ihrer ganzen Länge. Oben wurde der Effekt einer Halbierung der Saite über dem 12. Bundstäbchen beschrieben.

Diese sogenannten natürlichen Flageoletts lassen sich aber auch an anderen Stellen der Saiten erzeugen, z.B. durch Drei-, Vier-, Fünf-, oder Sechsteilung der leeren Saite.

Eine gute Darstellung des physikalischen Sachverhalts gibt es bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flageolettton

Speziell für Ukulele habe ich nicht viel Brauchbares gefunden, insbesondere kein umfassendes Video. Bei Gitarristen ist diese Technik weit verbreitet, in der Ukulelewelt erfährt sie eine deutlich geringere Beachtung, evtl. auch deshalb, weil der spezielle Effekt dieses sehr feinen Tons auf einer unverstärkten Ukulele mit kleinem Resonanzkörper wenig ausgeprägt ist.

Hier wird die Technik mit einer E-Gitarre demonstriert. Insbesondere sieht man recht gut die Stellung und das Timing der Greifhand (ab 0:50)

Tommy Emmanuel ist weltweit einer der Top-Gitarristen schlechthin. Hier seine beeindruckende Demonstration von Flageolett-Möglichkeiten.

Und als Beispiel für die praktische musikalische Umsetzung noch ein schöner Song.

Guem – Best Of Percussion

Guem – Best Of Percussion

Abdelmadjid Guem Guem (* 9. März 1947 in Batna, Algerien), auch bekannt als Guem, ist ein französischer Perkussionist algerischer Herkunft, der mit Instrumenten wie Djembe oder Conga auch als Solist auftritt.

Guem, dessen Großeltern als Sklaven aus dem Niger nach Nordafrika verschleppt worden waren, wuchs mit Gnawamusik auf, seit 1960 lebt er in Paris. Er spielte in den 1970er Jahren überwiegend im Intercommunal Free Dance Orchestra von François Tusques, begleitete aber auch Michel Portal, Steve Lacy oder die französische Sängerin Colette Magny. Daneben strebte er eine Solokarriere an. Bereits 1973 gab Guem sein erstes Album heraus, Percussions Africaines.

Bekannt wurde Guem mit dem 1978 produzierten Album Guem et Zaka. Seitdem hat er unter eigenem Namen zahlreiche weitere Alben produziert. Er beschäftigt sich nicht nur mit Rhythmen aus Nord- und Westafrika, sondern auch aus Brasilien, Haiti, Kuba oder Mexiko. Sein bekanntester Titel ist „Le Serpent“, den Guem auf fünf Congas spielt. (Wikipedia)

Einige Charakteristika der Guem-Musik

Reine Percussionsmusik
Sehr melodiebetont mit perfekt gestimmten Conga-Bongo-und weiteren Trommeln
Tolle Grooves
Tanzbar
Oft Frage/Antwort zwischen gleichbleibenden hypnotischen Melodiebögen (meist Conga) und variierten Antworten
Schöne Verzahnung von 3er und 4er Feeling

Guems Webseite: http://www.guem-guem.com/

Es gibt etliche Platten von Guem, nicht alles ist m.E. von der Qualität dieser Compilation und wirkt manchmal auch arg gleichförmig – insbesondere, wenn keine „Ohrwurm-Pattern“ dabei sind.

Songs auf „Best Of Percussion“

  1. L’abeille — 3er und 4 er
  2. La Foret Vierge (Der Urwald) — 3er Groove. Schöne Cuica Stimme, sehr atmosphärisch.
  3. La girafe mambo
  4. Liberte — Samba Breaks, dann als Basis eine kubanische Rumba-Guaguanco
  5. Le serpent (Die Schlange) — Man kann sie sich richtig vorstellen….Das bekannteste und für mich auch schönste Stück von Guem.
  6. Chanson — Ruhiges, schönes, reines Conga-Stück. Ein Conga-Chanson sozusagen.
  7. Afrique tango — Der afrikanische Urwald klingt mir hier etwas arg technisch, aber Geschmackssache. Statt der meist im Vordergrund stehenden Congas/Bongos ist es hier eine Djembe.