Allgemeine Ukuleleliteratur

Allgemeine Ukuleleliteratur

Peter Kemper 
Wie die Ukulele die Welt eroberte 
Hinter einem etwas reißerischen Titel verbergen sich grandiose 400-Seiten zur Geschichte der Ukulele. Chronologisch aufgebaut, zeitgeschichtlich eingeordnet, locker geschrieben, mit vielen Abbildungen, Facts bis zum Abwinken und einer Fülle von Song-Verweisen, in denen die Ukulele eine Rolle spielt. Perfekt abgerundet durch einen ausführlichen Anhang mit Literaturverzeichnis, Discographie, Ukulele-Websites und einem Index, mit dem sich das Buch hervorragend als Nachschlagewerk nutzen lässt. Besser geht’s m.E. nicht, ein unverzichtbares Standardwerk für Ukuleleinteressierte.

Grove-White, Will
Get Pluck With The Ukulele (engl.)
Sehr originelles und toll aufgemachtes Buch, in dem es Spaß macht, zu blättern und zu lesen. Geschichte, Ukulele-Spieler, eine spieltechnische Einführung. Locker geschrieben von einem Mitglied des „Ukulele Orchestra of Great Britain“ und gewürzt mit dem typisch englischen trockenen Humor. Unter der Breite der Themen leidet logischerweise die Ausführlichkeit etwas.

Lehrbücher für Ukulele

Lehrbücher für Ukulele

​​​Schusterbauer, Daniel 
Let’s Play Ukulele 
Von den Lehrbüchern, die ich kenne, ist dieses eindeutig das Beste. Angelegt als Mischung von Lehr- und Songbook mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Gute Liedauswahl, ansprechend und übersichtlich gestaltet, Ringheftung. Dazu eine DVD mit den Basics und zwei CD’s mit den Liedern. Stimme ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und über Fehler (z.B. in Love Me Do) bin ich zwar gestolpert, es geht wohl nicht ohne. Zur völligen Zufriedenheit würde ich mir noch die Melodienoten wünschen. Doch das ist letztlich Genörgel auf wirklich hohem Niveau.

Kleinmaier, Richard
Schule für Ukulele
Lehrbuch mit traditionellen und modernen Songs. Ähnlich konzipiert wie Schmidbauer, allerdings weniger ansprechend und umfangreich, sowie mit leider oft in Lehrbüchern anzutreffenden plötzlichen, großen Niveausprüngen.

Iso Herquist
Ukulele Fitness
In Frankfurt lebt und arbeitet mit Ian Händschke alias Iso Herquist einer der raren Top-Ukulelisten hierzulande. Sein Buch beinhaltet keine Songbeispiele, doch neben einer Basiseinführung jede Menge Infos und Übungen aus den Bereichen Akkordfolgen, Tonleitern, Schlagmustern und Zupfen, explizit konzipiert als Trainingsbuch. Kein Einstiegsbuch für Beginner ohne Lehrerbegleitung, alle anderen finden hier – ansprechend und humorvoll aufbereitet – exzellentes Material für viele Übungsstunden.

Andreas David
Das Ukulelenbuch 1 und 2
Noch ein Buch von einem Berliner Top-Ukulelespieler. Sehr gute Einführung mit Tipps und Aspekten, die man so nicht oft findet. Teil 2 behandelt dann u.a. interessante Spieltechniken. Einzig der inhaltliche Umfang trübt die Freude etwas, es sind leider zwei recht dünne Büchlein.

Wood, Alistair
Ukulele für Dummies
Eher Lehr- als Songbook. Sind zwar einige Liedbeispiele drin, allerdings fragmentarisch und eher unbekannter Art, wahrscheinlich aus lizenzrechtlichen Gründen. Ansonsten in der für die Dummies-Reihe üblichen flapsigen Art verfasst, kleinformatig und mit etwas lieblosem Layout. Allerdings: jede Menge Infos zu allen möglichen Themen und Stilen, leider ein wenig wirr dargeboten. Ganz ok, aber als Lehrbuch nicht erste Wahl, vielleicht eher was zum querüben und –lesen für SpielerInnen, die die Anfangsgründe des Ukulelens hinter sich haben.

McQueen, Brett
Übungsbuch Ukulele für Dummies
Auch hier Infos, Techniken, Übungen en masse. Aber auch hier….s.o.

Johnson, Chad
Ukulele For Kids (engl.)
Knappe, elementare Einführungm auch in das Spiel nach Noten. Eigentlich für Kinder, aber auch durchaus für Erwachsene interessant. Didaktisch sehr gut aufgebaut. Attraktive Liedbeispiele, oft nicht in Originaltonart und meist unvollständig, da auf die gut spielbaren Teile reduziert.

Songbücher für Ukulele

Songbücher für Ukulele

Beloff, Liz und Jim 
The Daily Ukulele (2 Bände, engl.) 
Reines Songbook mit je 365 Songs – Akkorde mit Akkorddiagrammen, Text, Melodie. Klasse Liedauswahl von Traditionals über Swing bis Pop, u.a. viele alte Beatles-Sachen. Ukuleletauglich arrangiert, Melodie geht oft bis zum G runter, dann ist sie nur mit einer LowG-Saite spielbar. Ist aber für die Akkordbegleitung unerheblich. Gutes Layout, großformatig, kein umblättern innerhalb eines Liedes, Ringheftung. In Englisch, aber da zu 99% Songbook, ist das eigentlich egal.

Bernhard Bitzel, Andreas Lutz
Das Ding, Kultliederbuch, Band 1-4, (Ausgabe mit Noten)
Songbook-Klassiker, meist von Gitarristen genutzt, also nicht speziell für Ukulele konzipiert. Macht aber eigentlich nichts, Melodie ist Melodie und Akkord ist Akkord. Machmal ist es eben nur nicht ukulelefreundlich tansponiert und melodiemäßig an den Tonumfang angepaßt. Dafür hat man mit den vier Bänden fast 2.000 Songs. Wenn man nicht gerade was arg Spezielles sucht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man es hier auch findet.

140 deutsche Schlager der 20-40 er Jahre
140 deutsche Schlager der 40-60 er Jahre
140 deutsche Schlager der 70-80 er Jahre
Einzigartige Sammlung und Fundgrube für Fans dieses Genres. Auch hier mit Meldodie, Text und Akkorde (über jeder Strophe!)

Ansonsten sind natürlich alle Songbooks geeignet, sofern sie Text, Akkorde und möglichst auch die Melodiestimme beinhalten. Qualität, Aufmachung und Exaktheit variieren naturgemäß recht stark, dafür ist die Auswahl gigantisch.

Manchmal gibt es dabei auch Vorschläge für Gitarrenschlagmuster, meist funktioniert das für Ukulele ebenso.

Sucht man nach einem einzelnen Song, kann der Onlinenotenkauf eine gute Option sein. Kosten je nach Detaillierung 3-4 €. Es gibt etliche Anbieter, ich persönlich nutze https://www.sheetmusicdirect.com. Geht es nicht um Exoten, wird man hier immer fündig, oft auch in Versionen für Ukulele. Lediglich bei Deutschsprachigem herrscht komplette Ebbe.

Flageoletttöne

Flageoletttöne

Der Klang von Flageoletttönen wird oft als schwebend und glöckchenartig beschrieben.

Es gibt Techniken für die Greif- und die Zupfhand, an dieser Stelle geht es ausschließlich um einen ersten Einstieg in die Greifhandtechnik.

Sie werden erzeugt, in dem ein Finger der Greifhand leicht über bestimmten Bundstäbchen auf die Saite gelegt (die Saite wird nicht nach unten gedrückt!) und nach anzupfen der Saite mit der rechten Hand abgehoben wird.

Am einfachsten ist dies über dem 12. Bundstäbchen. Hierdurch wird die Saitenlänge halbiert, die beiden Hälften schwingen jeweils in doppelter Geschwindigkeit und es ensteht ein um eine Oktave höherer Ton.

Das richtige Berühren der Saite und das Timing sind etwas knifflig und erfordern ein wenig Beschäftigung. Wirklich schwierig ist es aber nicht.

 

Falls sich der gewünschte Ton partout nicht einstellen mag, bitte dies checken

  • liegt der Finger direkt über dem Bundstäbchen?
  • ist der Fingerdruck der Greifhand zu fest?
  • klingt der Ton gedämpft, liegt meist der Fingerzu lange auf der Saite
  • klingt der Ton offen, wird der Finger zu schnell von der Saite abgehoben
  • das Abheben des Fingers nach dem Saitenanschlag kann minimal sein. Bei zu heftigem wegbewegen wird oft unbewusst die Saite vorher gedämpft. Auch hier gilt: immer so nah wie möglich am Griffbrett bleiben und die Bewegung klein halten.

Physikalisch sind Flageoletts Obertöne, die durch die Teilschwingungen einer Saite entstehen. Nach dem Zupfen einer Saite klingt sie in ihrer ganzen Länge. Oben wurde der Effekt einer Halbierung der Saite über dem 12. Bundstäbchen beschrieben.

Diese sogenannten natürlichen Flageoletts lassen sich aber auch an anderen Stellen der Saiten erzeugen, z.B. durch Drei-, Vier-, Fünf-, oder Sechsteilung der leeren Saite.

Eine gute Darstellung des physikalischen Sachverhalts gibt es bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flageolettton

Speziell für Ukulele habe ich nicht viel Brauchbares gefunden, insbesondere kein umfassendes Video. Bei Gitarristen ist diese Technik weit verbreitet, in der Ukulelewelt erfährt sie eine deutlich geringere Beachtung, evtl. auch deshalb, weil der spezielle Effekt dieses sehr feinen Tons auf einer unverstärkten Ukulele mit kleinem Resonanzkörper wenig ausgeprägt ist.

Hier wird die Technik mit einer E-Gitarre demonstriert. Insbesondere sieht man recht gut die Stellung und das Timing der Greifhand (ab 0:50)

Tommy Emmanuel ist weltweit einer der Top-Gitarristen schlechthin. Hier seine beeindruckende Demonstration von Flageolett-Möglichkeiten.

Und als Beispiel für die praktische musikalische Umsetzung noch ein schöner Song.